Ideenmarketing – Gudrun Richter

Eine Initiative von IdeenMarketing, Eva Ihnenfeldt und Thomas Grüner:

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Interview in den Steady News vom 14.7.2015:

… Der Dortmunder Hafen hat sich in den letzten Jahren zu einem lebendigen Kreativ-und Industrie-Viertel entwickelt. Junge, innovative Unternehmen siedeln sich an, Kunst und Kultur bereichern die Szene, verkehrstechnisch ist der Hafen von je her ausgesprochen attraktiv. Die Industrielack-Manufaktur Kaddi-Lack, die schon seit 17 Jahren in der Drehbrückenstraße zu Hause ist, steuert mit dem Industrielack-Museum einen ganz eigenen Beitrag zur Hafen-Kultur bei. Museumsleiter und Kaddi-Lack Inhaber Thomas Grüner, der gemeinsam mit dem gemeinnützigen Förderverein „Freunde und Förderer des Industrielack – Museums e. V“ das wunderschöne kleine Museum ehrenamtlich betreibt, erzählt im folgenden Interview, wie er seine erfolgreiche Manufaktur aufgebaut hat – und was das Besondere am Wirtschaftsstandort Dortmund ist.

Frage 1: Wo genau liegt der Schwerpunkt Ihres Unternehmens? Was unterscheidet Ihr Unternehmen vom Angebot der Mitbewerber?

Thomas Grüner:
Am Markt sind wir mit Kaddi-Lack nun schon 17 Jahre. Wir sind eine Manufaktur für Industrielacke und produzieren mit unseren 5,5 Mitarbeitern sogar Mengen ab 1 Liter und für Kunden mit „ganz schnellem Bedarf“. Ich denke, das wir mit dieser Nische schon so lange erfolgreich im Geschäft sind, ist an sich ein Alleinstellungsmerkmal. Wir haben in unserem Team schon verschiedene Innovationen geschaffen, wie z.B. Ferrogrip® – ein Lack wie eine „flüssige Sandstrahloptik“, dem sogar Vogelkot nichts anhaben kann.

Unsere Kunden kommen allerdings nur zu 15 Prozent aus Dortmund. Weitere 20 bis 25 Prozent sind im Münsterland, da ich dort schon vor meiner Selbstständigkeit unterwegs war. Einige Kunden sind im benachbarten Ausland. Mit unserer innovativen, schlanken Produktionen sind wir eine wertvolle Ergänzung am Markt. Gegründet habe ich auch tatsächlich, weil ich als Außendienstler bemerkt habe, dass viele Kunden Probleme mit Kleinstmengen und Schnelllieferungen haben – ich habe schon immer aus Sicht des Kunden gedacht.

Die Lackproduzierende Branche ist sehr überschaubar, sehr speziell. Meine Kunden sind in erster Linie Maschinenbauer dazu die metall- und kunststoffverarbeitende Industrie. Hinzu kommen andere, große Lackhersteller, für die wir kleine Mengen produzieren. Private Kunden können wir dann bedienen, wenn deren Wünsche uns per Mail erreichen. Dann klären wir auf und helfen gerne.

Frage 2: Welche Strategien nutzen Sie für den Erfolg Ihres Unternehmens? Wo liegen die Schwerpunkte im Marketing, im Vertrieb, im Personalwesen, in der Produktentwicklung, bei der Gewinnung von Mitarbeitern und Kooperationspartnern?

Thomas Grüner:
Unser Angebot geht nicht über den Preis, sondern über die Lösung. Die, die uns kennen sind froh, dass es uns gibt und empfehlen uns weiter – aber die Meisten kennen uns (noch) nicht. Vertrieb wird immer schwieriger, und ohne Strategie ist es kaum möglich, Gehör zu finden. Dann fragen immer alle gleich: „Was kostet das?“ Außerdem ist Kaltakquise so aufwändig geworden, da die Ansprechpartner in den Unternehmen keine Zeit mehr haben. Vor Allem durch E-Mails stehen die Entscheider immer mehr unter Druck. Empfehlungen sind tatsächlich unsere Haupt-Marketingkanäle. Oder wir werden durch gezielte Suche im Internet gefunden. Allerdings muss das weiter optimiert werden.

Ich bin der Überzeugung, jedes Unternehmen braucht eine Marketing-Strategie. Je härter der Wettbewerb, desto wichtiger ist es, sich deutlich zu positionieren. Aber Strategie erfordert Planung, und da muss sich jedes Unternehmen fragen: „Was bin ich bereit, an Budget und Zeit und Umsetzung zu investieren? Und was kann ich selbst dabei leisten?“

Frage 3: Wo sehen Sie die Vorteile und Chancen für Ihr Unternehmen beim Standort Dortmund? Was unterscheidet den Standort Dortmund positiv von anderen Regionen?

Thomas Grüner:
Da bin ich etwas befangen – ich bin geborener und leidenschaftlicher Dortmunder. Ich kenne ja nichts anderes. Aber ich komme viel herum und kenne die Wirtschaftsförderungen anderer Regionen und vieler Städte in Deutschland. In Dortmund läuft das hervorragend. Unsere Wirtschaftsförderung ist mit seinen vielen engagierten Mitarbeitern etwas wirklich Besonderes. Und Dortmund hat einen weiteren Vorteil: Durch den industriellen Wandel ist Fläche da, um zu wachsen. Was noch sehr vorteilhaft ist, ist unsere Art: Wir sind hier geradeaus, wir stehen für das, was wir tun.

Fragen 4 und 5: Wo liegen die Risiken und Schwächen des Standorts Dortmund? Welche Herausforderungen müssen bewältigt werden, um als Wirtschaftsstandort gegenüber anderen zu punkten? Was wünscht Sie sich konkret an Unterstützung für den wirtschaftlichen Erfolg Ihres Unternehmens und die Stärkung des Standorts Dortmund?

Thomas Grüner:
In Dortmund gibt es fantastische Weltmarktführer wie z.B. wilo, GoGaS, Elmos, Mester-Ketten oder Materna, doch viel zu Wenige wissen das. Wir brauchen für Dortmund ein Marketing, das belegt, wie wir uns weiterentwickelt haben. Da müssen Fakten her. Namen und konkrete Beispiele, Ross und Reiter benennen, Marktführer vorstellen…. Das führt gleich zu dem, was ich mir wünsche: Was ich mir wünsche an Unterstützung ist eine Dortmunder Kampagne, in der auch mein Unternehmen genannt wird.

So wie ich mit der Gründung des Industrielack-Museums einen wertvollen Beitrag für Dortmund leiste, tun das auch viele andere, so z.B. auch die Unternehmung, die das Magnet-Museum betreibt. Ich wünsche mir eine Kampagne für 100 bis 200 Dortmunder Unternehmen mit hervorragenden Leistungen, die vorgestellt werden. Plakatwände wären gut, Internet mit Vine, Instagram etc. Soziale Medien müssen dabei genutzt werden. Es gibt den Slogan: „Made in Dortmund“. Unternehmen könnten sich für die Kampagne bewerben, und dann vielleicht auch mit diesem Slogan werben.

Thomas Grüner
KADDI LACK
Manufaktur für Industrielacke
Drehbrückenstraße 13
44147 Dortmund
Telefon: 0231 1770088
Telefax: 0231 1770064
Notruf: 0171 4111254
E-Mail: service@kaddi-lack.de

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